Spanplatten

  • werden aus zerspantem Holz hergestellt (Ast-, Industrieholz und Holzabfälle -ohne Bast und Rinde)
  • Holzspäne wird auf 3 – 4 % Luftfeuchtigkeit getrocknet
  • mit Kunstharzleim besprüht
  • unter Einwirkung von Wärme und Druck zu Platten gepreßt
  • preiswerter als Sperrholzplatten
  • die Tischlerplatten wurden von den Spanplatten vom Markt verdrängt
  • Kastenmöbel werden heute überwiegend aus Spanplatten gefertigt
  • man unterscheidet : Flachpreßplatten und Stangenpreßplatten

FLACHPRESSPLATTE

  • werden im allgemeinen Sprachgebrauch als „Spanplatten“ bezeichnet
  • je nach Anzahl der Spanschichten gibt es erhebliche Qualitätsunterschiede
  • man unterscheidet :

EINSCHICHTPLATTEN

bestehen aus einer gleichmäßigen Spanschicht und sind für feinere Furnierungen oder Folienbeschichtungen nicht verwendbar.
Die grobe Spanstruktur würde sich bei dem Aufpressen der Furniere oder Folien auf der Oberfläche abzeichnen.
Einschichtplatten weisen außerdem nur eine geringe Festigkeit auf und sind daher lediglich füruntergeordnete Zwecke einsetzbar.

DREISCHICHTPLATTEN

Für eine Dreischichtplatte streut man zuerst kurze und feine Späne als Deckschicht, dann lange, grobe Späne als Mittelschicht und darauf wieder die dünne Späne als Deckschicht.
Die grobere und losere Mittelschicht hat einen geringeren Leimgehalt als die feinen Späne bei der Deckschicht.
Die Dreischichtplatte zeichnet sich durch eine höhere Festigkeit und eine bessere Formbeständigkeit als die Einschichtplatte aus.

FÜNFSCHICHTPLATTE

Die Fünfschichtplatte besitzt ebenfalls eine grobere Mittelschicht. Es folgen die Schichten aus mittelfeinen Spänen und abschließend die beiden äußeren, besonders feinen Deckschichten.
(Fein-Mittel-Grob-Mittel-Fein – Schichten)
Durch die Zwischenschichten weisen die Fünfschichtplatte auch bei Feuchtigkeitsänderungen eine gute Formbeständigkeit auf.
Eine Qualitätssteigerung wird sowohl in Bezug auf die Biegefestigkeit als auch hinsichtlich einer glatteren und härteren Oberfläche erreicht.
Daher ist sie die qualitativ hochwertigste Spanplatte.
Diese Platten eignen sich daher besonders für Furnierung, Beschichtung und Lackierung. In den Deutschen Industrienormen (DIN) werden Flachpressplatten für allgemeine Zwecke unterteilt in:

  • FPY-Platten : Flachpressplatten ohne besondere Anforderungen an die Spänestruktur der Oberflächen
  • FPO-Platten: Flachpressplatten mit feinspaniger Oberfläche für Direktlackierung, Folien- und Pressbeschichtung

TECHNISCHE EIGENSCHAFTEN DER SPANPLATTEN

Spanplatten lassen sich zwar gut nageln und schrauben, zeigen jedoch nur eine geringe Widerstandsfähigkeit gegen erhöhte Belastungen.
Dies kann zum Ausreißen der Verbindungsmittel führen oder zum Spalten der Plattenkanten.
Aus diesem Grunde müssen bei höheren Längszugwiderständen in die Platten Vollholzeinleimer eingearbeitet werden, die den Schrauben und Nägeln den gewünschten Halt bieten können.

VORTEILE DER SPANPLATTEN

  • gutes Stehvermögen/Formstabilität
  • in allen Stärken lieferbar
  • fast jedes Maß möglich
  • gute Biegefestigkeit
  • gutes Preis-/Leistungsverhältnis

NACHTEILE DER SPANPLATTE

  • keine direkte Lackierung möglich
  • hohe Feuchtigkeitsaufnahme, wenn unbehandelt
  • bei großen Längen besteht die Gefahr des Durchbiegens

SPANPLATTEN UND FORMALDHYD

  • farblos, stechend riechend, reizt Augen und Schleimhäute
  • drei Emmissionsklassen E1 – E3 in denen festgelegt ist, wieviel Formaldehyd die Spanplatte an die Raumluft abgeben darf
  • seit 1986 dürfen nur noch E1 Spanplatten verarbeitet werden
  • E1 = 0,1 ppm (parts per Million)
  • übrigens das Rauchen von 2 Zigaretten entspricht ca. dem Wert den eine Spanplatte an Formaldehyd abgibt
  • Blauer Engel – Umweltkennzeichen der Möbelindustrie wenn weniger als 0,05 ppm beim kompletten Möbelstück

STRANGPRESSPLATTE

Zum Abschluß des Thema Spanplatte möchte ich diesen Plattentyp nur der Vollständigkeit halber erwähnen.
Herstellungsverfahren : Stellen Sie sich eine Platte vor, die innen hohl und hochkant steht. Von oben werden nun die Späne hineingeschüttet und festgestampft.
Sie werden im Möbelbau nicht eingesetzt sondern überwiegend im Innenausbau z.B. Türen und Wandelemente