Schaumstoffe

WAS IST SCHAUMSTOFF?

Unter Schaumstoffen versteht man Materialien, deren bläschenförmige Struktur mit Hilfe eines künstlichen Herstellungsprozess erreicht wird. Dabei wird die Substanz, aus der das Bettgerüst besteht, in flüssigem oder plastischen Zustand aufgeschäumt. Nach dem Aufschäumen verfestigt sich bzw. erstarrt das Material zu dem Endprodukt Schaumstoff. SCHAUMSTOFF IST EINE MISCHUNG AUS VERSCHIEDENEN CHEMISCHEN MATERIALIEN.

Formschaum:
Entsteht durch Einfüllen eines flüssigen Schaumstoffes in eine Form.

Blockschaum:
Schaumstoff, der über eine Anlage produziert wird, auf ein Band läuft, in 2. Min. aushärtet und dann in Blöcke geschnitten wird.

Kaltschaum (auch Bultex)

Der Kaltschaum ist unter den Schaumstoffen das beste und wertvollste Material. Er ist mit dem natürlichen Latexschaum zu vergleichen und wird meist im Blockschaumverfahren eingesetzt. Es handelt sich um einen Polyetherschaumstoff, der im Gegensatz zum Standardschaumstoff als sogenannter HR-Schaumstoff (HR= High Resilent = hochelastisch) bei veränderter Rezeptur eine Reihe von Vorteilen aufweist: Unregelmäßige, grobe Porenstruktur, offenzellig, daher hohe Luftdurchlässigkeit bzw. atmungsaktiv und damit Grundvoraussetzung für ein angenehmes Sitz- und Schlafklima, hohe Elastizität; bei geschmeidigem Griff wird ein hochelastischer Polsterkomfort erreicht.

Die Herstellung kann nach folgenden Methoden erfolgen:

Blockschaum
Bez. für die aus Schaumstoffen (z.B. PUR-Schaumstoff) gefertigten endlosen Schaumblöcke, die meist im Kaltschaumverfahren geschäumt und auf Schneideanlagen zugeschnitten werden. Sie haben mit Abstand den größten Marktanteil im Matratzenbereich.

Formschaum
Meist auf der Basis vom PUR-Schaum angewandtes Verfahren zur Herstellung fertiger Schaumteile. Dieses kostenintensive Verfahren kann nur angewendet werden, wenn große Partieeinheiten verlangt werden. In solchen Fällen lassen sich vor dem Einschäumen auch gewünschte Polsterteile eingießen: So könne z.B. bei der Matratzenherstellung Stahlfedern eingelegt werden, die beim Schäumvorgang völlig umschlossen werden. Eine weitere Variante stellen Matratzen mit speziell eingearbeitete Entlüftungskavernen, die einen guten Wärme- und Feuchtigkeitsaustausch sichern.

Latex
Aus dem Milchsaft der kautschukliefernden Pflanzen gewonnener Rohstoff, woraus durch Gerinnen der feste Rohkautschuk entsteht, der unter Zusatz von Schwefel Alterungsschutzmitteln, Seifenlösung und Füllstoffen in Stahlformen zu Schaumgummi aufgeschäumt und vulkanisiert wird. Künstlicher (synthetischer) Kautschuk wird in verschiedenen Verfahren hergestellt; heute vorwiegend aus der Grundsubstanz Butadien. Im Gegensatz zu Naturlatex gibt es hier keine Qualitätsschwankungen.

Latex-Schaumgummi ist hochelastisch und formbeständig, wodurch er immer wieder das ursprüngliche Volumen annimmt. Er ist weich, hygienisch und staubfrei. Durch die Lichtempfindlichkeit muss dieses Material allerdings vor UV-Strahlen geschützt werden, da es sonst schnell altert. Deshalb müssen Matratzen aus Latex-Schaumgummi gut mit Watte oder Nessel abgedeckt werden. Im Gegensatz zu Schaumstoff, das nach Raumgewicht beurteilt wird, wird Schaumgummi nach Härtegraden von weich bis sehr hart (HG 1 bis 3) bewertet.

Viscoelastischer Sensipur

Die Viskosität ist ein Maß für die Zähflüssigkeit
Elastizität ist Formveränderung unter Einflüssen mit Widerherstellung des Ursprungs nach Wegfall der Einflüsse (Druck, Temperatur)
Diese Anpassung erfolgt dadurch, dass die Körperwärme ein Einsinken in die Matratze bewirkt, die sich dann nach der Veränderung der Liegeposition nur verzögert in die ursprüngliche Form zurück stellt

Vorteile

Sehr gute Anpassungsfähigkeit an Körperkonturen und Lattenroste
Druckempfindliche Körperstellen werden mehr entlastet als bei anderen Matratzen
Absolute GeräuschfreiheitHervorragende Punktelastizität
Bei entsprechender Pflege geringe Anfälligkeit für Milbenbefall

Nachteile

Relativ hochpreisig
Verzögerte Rückstellung in die UrsprungsformEindruck von Widerstand gegen Veränderungen der Schlafposition, kann die natürliche Häufigkeit von Positionsveränderungen im Schlaf verringern
Wärmestau in den entstehenden Kuhlen, sofern der Schaum nicht atmungsaktiv ist.
Für gerne kalt schlafende Personen und ungeheizte Schlafzimmer nicht geeignet.
Dies gilt jedoch nicht, wenn der Schaum klimaausgleichend und atmungsaktiv ist, da er sich dann an der eigenen Körperwärme orientiert.